Koh Tao und Koh Phagnan
Koh Tao / Koh Phagnan (01.04.-08.04.)
Unser Bus aus Bangkok kommt nach ca. 8 Stunden Fahrt am Pier von Chumpon an. Jetzt müssen wir noch ein wenig auf die Fähre nach Koh Tao warten und können dabei den Sonnenaufgang beobachten.
Koh Tao ist einer der Orte, an denen man auf der Welt am günstigsten tauchen kann. Ein Tauchgang kostet lediglich 900 THB (ca. 22,50 €) und die Preise gehen im Paket von 9 Tauchgängen sogar noch auf 700 THB runter. Lena hat sich dazu entschlossen hier ihren Tauchschein (PADI Open Water Diver) zu machen, der hier lediglich ca. 230 € kostet (zum Vergleich: in Deutschland liegt man bei ca. 300 € für den Tauchschein)
Der Kurs geht über 3 Tage und fängt mit der Theorie an. Danach geht es in den Pool um sich mit dem Equipment vertraut zu machen und dann folgen jeweils 2 Tauchgänge an den folgenden Tagen. Am ersten Abend gilt es jedoch nur, das Theoriebuch zu lesen und die Fragen zu beantworten und am kommenden Tag mitzubringen. Koh Tao hat einige sehr schöne Stände. Wir finden schnell ein Restaurant mit Pool direkt am Strand, das sowohl einen tollen Ausblick als auch gutes Essen genießen können. Wir gehen ein wenig schwimmen und entspannen den Tag über und Lena macht am Abend ihre Theorieunterlagen fertig.
Am nächsten Tag ist ein halber Tag Pooltraining angesagt. Diese Zeit nutze ich, um mit dem Roller die Insel zu erkunden. Ich fahre am ersten Tag ganz in den Norden zum Mango Beach. Zuerst sind sie Straßen gut aber irgendwann ist es nur noch ein Sandweg und dieser ist gespickt mit Schlaglöchern und engen Kurven. Auch hier wird mal wieder Eintritt verlangt (100 THB), so dass ich mich entscheide, weiter zu fahren und andere Punkte der Insel zu erkunden. Es sitzt zwar nur ein kleines
Mädchen mit einer Liste der Besucher, die noch komplett leer ist, an der Schranke aber ich habe keine Lust Geld für einen Strand zu bezahlen, wenn ich das Selbe auch kostenlos überall auf der Insel haben kann.
Ich fahre zurück und noch zu einer anderen Bucht, um dann zum Tanot Beach zu fahren, wo es möglich sein soll, direkt vom Strand zu schnorcheln. Ich gehe schnorcheln und bin zuerst ein wenig von den vielen kaputten Korallen enttäuscht, aber es wird ein wenig besser, als ich weiter hinaus schwimme. Zwischendrin sehe ich auch eine ca. 1,5m große Meeresschildkröte, die gerade am fressen ist. Ich folge ihr ein wenig und schwimme mit ihr zusammen. Ich begegne diesen Tieren immer wieder gerne und liebe es, ihnen zuzusehen wie sie elegant durch’s Wasser gleiten. Später hole ich Lena von der Tauchschule ab und wir gehen noch etwas essen und schließen den Abend in der „High Bar“ ab, die, wie der Name schon sagt, hoch auf einem Berg liegt.
Die nächsten Tage verlaufen ähnlich. Während Lena tauchen geht verbringe ich die Zeit mit Entspannen am Strand, mit Schnorcheln und schwimmen. Schreibe den ein oder anderen Blog-Artikel und genieße es einfach mal nichts zu tun und einfach nur die Sonne zu genießen.
Lena freut sich am Abend aber noch über einen ganz besonderen Besucher in unserem Zimmer: “Spinni”. Sie ist ca. 10cm groß und hängt besonders gerne unter unserem Nachttisch ab. Lena ist hörbar begeistert von unserer neuen Mitbewohnerin und wir bitten den Hosteleigentümer, “Spinni” doch in einem anderen Zimmer unterzubringen. Schließlich haben wir ein Zweierzimmer gebucht und sie nicht mit bezahlt. Leider ist dies von nur wenig Erfolg gekrönt. Irgendwann ist sie einfach weg und versteckt sich zwischen der Bodenleiste und der Wand. Als wir dagegen klopfen taucht sie kurz wieder auf. Versuche, Sie mit der Schwimmflosse zu erlegen scheinen sie ausreichend zu vertreiben.
Am zweiten Abend treffen wir noch eine Freundin von Lena, die zufällig gerade auch in Thailand unterwegs ist und auch für ein paar Tage auf Koh Tao verbringt. Darüber hinaus beschäftigt sich Lena ausgiebig mit jeder Katze, die sie finden kann, egal ob diese begeistert davon sind oder nicht 😉 Langsam fängt sie auch an, Spinni ein wenig zu vermissen und fragt immer wieder nach ihr. Leider ist sie nicht mehr gesehen. Vielleicht hat sie doch eine Schwimmflosse erwischt?!
Dann ist es endlich soweit. Wir können zusammen tauchen. Da für das Liveaboard ein Tauchgang auf 30m Pflicht ist, machen wir bei Ocean Sound noch zwei Tauchgänge gemeinsam. Einer geht auf 30m und der zweite auf ca. 13m. Der erste Tauchgang findet am Chumpon Pinnacle statt. Die Sicht ist an diesem Tag leider extrem schlecht. Man kann teilweise nur bis zu 3-4m sehen. Trotzdem sehen wir einen mittelgroßen Grouper sowie eine Gruppe Barracudas. Für den zweiten Tauchgang fahren wir dann zum „White Rock“. Hier ist die Sicht bereits um einiges besser und wir sehen viele schöne Korallen sowie zwei Stingrays, Batfish, Nudibranch und Parrotfish, die in Thailand quasi überall zu finden sind. Es war toll das erste mal gemeinsam zu tauchen und eine gute Vorbereitung auf das Liveaboard.
Am folgenden Tag geht es dann weiter nach Koh Phagnan. Wir wollten zumindest 2 der Inseln sehen, bevor es evtl. weiter vom Golf von Thailand zur Andamanen-See geht. Wir haben in der Tauchschule von einem bezahlbaren Liveaboard gehört, dass von Khao Lak aus zu den Similan Islands fährt und uns spontan dazu entschieden uns dafür anzumelden. Es ist das günstigste Liveaboard, was es in dieser Region gibt und die Similan Islands sollen einer der besten Tauchspots der Welt sein. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es kostet uns zwar 12.000 THB (ca. 300 €) für drei Tage an Bord des Schiffes aber darin sind neun Tauchgänge sowie Unterkunft und drei Mahlzeiten, Snacks und Drinks enthalten. Wir sind schon sehr gespannt aber noch ist es ja eine Woche hin. Das Tauchfieber hat uns in jedem Fall bereits beide gepackt.
Kurz vor unserer Abreise höre ich aus dem Bad dann einen lauten Schrei, der voller Freude zu sein scheint. Spinni ist wieder da! Sie wollte sich noch ein mal von Lena und mir verabschieden, bevor wir abreisen. Wir schauen etwas wehmütig zurück und sagen “Goodbye”.
Die Fähre nach Koh Phagnan fährt nur ca. 1,5h. In Koh Phagnan haben wir ein Zimmer in Haad Rin gebucht, an dem die legendären Full Moon und Half Moon Parties stattfinden. Leider sind wir weder zu der einen, noch zu der anderen Party da und Haad Rin wirkt wie ausgestorben. Auch auf Koh Phagnan haben wir uns aufgrund der hohen Taxipreise wieder einen Roller gemietet, so dass wir die Insel auf eigene Faust erkunden können. Der Weg dorthin ist bergig und wir sind mit unseren großen Rucksäcken bepackt aber unterwegs ergeben sich einige tolle Ausblicke auf die Strände von Koh Phagnan.
Koh Phagnan ist um einiges größer als Koh Tao, so dass die Wege zu den anderen Ecken dementsprechend weiter sind. Wir setzen unser Entspannungsprogramm fort und den ersten Tag verbringen wir fast nur am Strand. Am zweiten Tag nutzen wir unseren Roller um die Insel ein wenig zu erkunden und fahren zum Mae Haad Beach im Norden um ein wenig zu schnorcheln. Hier liegt eine kleine Insel, vor Koh Phagnan, auf die man zu fuß durch das flache Wasser kommt. Wir schnorcheln vom Strand los und zuerst wirkt es auch wenig begeisternd. Umso weiter wir allerdings vom Strand weg kommen umso schöner wird die Kulisse aus Korallen kurz vor der Insel. Wir sehen riesige Muscheln und die Seeigel sind ebenfalls riesig. Kleine Fischschwärme schwimmen durch die Korallen und es ist sehr schön anzusehen. Wir verbringen fast eine Stunde im Wasser und bestaunen die farbenfrohe Unterwasserwelt bei sehr guten Sichtverhältnissen.
Auf dem Weg fahren wir vorbei am Elephant Camp an dem wir 2 Elefanten beim Fressen zusehen können. Das Camp bietet Elephant Trekking an (also reiten auf dem Elefanten), was wir in keinem Fall unterstützen wollen. Daher machen wir uns nur ein Bild von dem Zustand der Elefanten. Beide sind an den Füßen angekettet, einer davon sogar an beiden Vorderfüßen. Er hat kaum Bewegungsfreiheit und er zeigt ein auffälliges Verhalten. Er schwingt mit dem Hinterbein hin und her und wirkt sehr unruhig. Außerdem scheint er Wunden am Kopf und den Ohren zu haben. Der zweite Elefant wirkt etwas fitter. Er wird gerade zu seinem Fressplatz eskortiert und dort auch mit Ketten festgebunden, allerdings nur an einem Fuß. Er hat keine sichtbaren Verletzungen und zeigt auch kein sonderlich auffälliges Verhalten. Wir dürfen aus sicherer Entfernung etwas schauen und Fotos machen, was uns auch durchaus reicht. Ich würde diesen Ort nicht mit meinem Geld unterstützen, da die Elefanten hier scheinbar primär zum Geldverdienen ausgenutzt werden und sie mir definitiv sehr leid tun.
Nach kurzem Aufenthalt fahren wir weiter zur Ostküste von Koh Phagnan in eine Bar, die sich „2C-Bar“ (To See Bar) nennt. Die Bar bietet einen tollen Ausblick auf die Bucht und wir genießen den Sonnenuntergang bei einer Cola, bevor wir zurück fahren und den Roller abgeben. Selbst von der Toilette hat man einen grandiosen Ausblick durch ein großes Fenster, was schon irgendwie lustig ist.
Am nächsten Tag geht es bereits sehr früh mit der Fähre wieder zum Festland. Wir haben einen Trip von Koh Phagnan nach Khao Lak gebucht, von wo aus 2 Tage später unser Liveaboard startet. Wir müssen allerdings schon am Vortag anreisen um alles Wichtige zu klären (bezahlen, Größen des Equipments festlegen, etc.). Die Fahrt dauert länger als erwartet und der Bus hält gefühlt an jeder Milchkanne auf dem Weg nach Khao Lak an. Nach 8:30 Fahrt sind wir dann endlich da, 2 Stunden später als erwartet.