Kuala Lumpur und Siem Reap
Kuala Lumpur (01.03. – 03.03.)
Nachdem ich eine unglaublich tolle Zeit in Komodo hatte und tolle Menschen auf dem Weg kennengelernt habe, geht es jetzt weiter nach Kuala Lumpur, um von dort aus weiter nach Siem Reap zu fliegen. Mein Flug geht um 13 Uhr und bereits um 16 Uhr bin ich in KL, wie es die Einheimischen abgekürzt nennen. Ich habe noch nicht genau festgelegt wie lange ich bleiben möchte, da ich zuerst sehen möchte, was KL so zu bieten hat.
Nach meiner Ankunft im Airbnb, mache ich mich auf den Weg, die Umgebung ein wenig zu erkunden. Ich wohne recht zentral in Bukit Bintang, so dass alles wichtige fußläufig erreichbar ist. Ich entscheide mich dafür, Abends in die Heli Lounge Bar zu gehen und den Blick über KL bei Nacht zu genießen. Es ist ein toller Ausblick und ich bin sehr froh, diese Empfehlung bekommen zu haben. Die Bar ist sehr schick ausgestattet und hat eine Ebene im obersten Stockwerk. Abends werden dann Tische und Stühle auf das Helipad gestellt, das zu dieser Zeit nicht mehr aktiv ist. Der Blick ist einmalig und vermutlich viel besser als in der bekannteren Skybar, die ich von dort aus sehen kann.
Abends laufe ich noch über die Pub-Meile in Bintang und lerne bei einem Bier die Argentinierin Milena kennen, die mit Ihrem Vater unterwegs ist und am nächsten Tag weiter nach Thailand fliegt. Vielleicht sieht man sich dort ja wieder, falls sie etwas länger bleibt. Ich bin inzwischen bereits mehrfach bekannten Gesichtern über den Weg gelaufen. Zuletzt auf Komodo, wo ich meine Nachbarn von Gili-Air wieder getroffen habe. Das Backpacker-Südost-Asien ist scheinbar doch recht klein und alles trifft sich an den Hotspots wieder, solange man nicht in einer Großstadt ist, in der es sich recht schnell verliert.
Am nächsten Tag schlafe ich erst mal aus und fahre dann mit einem Uber zu den Kalksteinhöhlen und zum Tempel nördlich von KL. Die Höhlen an sich sind nicht sonderlich aufregend und der Ort ist sehr touristisch. Allerdings ist die davor stehende vergoldete Statue umso imposanter. Zurück teile ich mir ein Uber mit 3 Reisenden aus Kambodscha und lasse mir schon ein wenig über das Land erzählen, in das ich am nächsten Tag reisen werde. 2 Nächte in KL reichen mir und ich habe beschlossen für den nächsten Tag den Flug nach Siem Reap zu buchen. Ich merke deutlich, das ich nicht auf der Suche nach Großstädten bin, davon habe ich in Deutschland genügend zur Auswahl. Ich bevorzuge dann doch eher ruhige Gegenden und Inseln, von denen es in Deutschland nicht so viel gibt.
Der Flug geht SEHR früh, so dass ich um 4 Uhr aufstehen muss. Allerdings lohnt sich das frühe Aufstehen, da ich so den ganzen Tag Siem Reap erkunden kann.
Siem Reap (03.03.-04..03.)
In Siem Reap angekommen bemerke ich zuerst die unglaubliche Dürre. Es ist karg und sandig. Zuerst freue ich mich, dass es sich kühler anfühlt als gedacht, habe aber vergessen, dass es auch erst 8 uhr morgends ist. Auf dem Flug lerne ich Charnel aus Australien kennen, die ebenfalls alleine reist und zumindest in Kambodscha ähnliche Pläne. Wir entschließen uns, Siem Reap und die Tempel von Angkor gemeinsam zu erkunden, nachdem wir uns in unseren Hotels eingerichtet haben. Sie wohnt in einem Hostel, ich in einem Homestay.
Ich hole sie vom Hostel ab und bin erstaunt, wie gut diese ausgestattet sind. Das Hostel hat sogar einen Pool, womit mein Homestay nicht mithalten kann. Dafür habe ich einen Raum für mich, allerdings wenige Leute, mit denen man in Kontakt kommen kann. Ich überlege daher, zukünftig auch mehr Hostels zu buchen, da man dort doch eher Menschen findet, die etwas mit einem unternehmen. Vielleicht findet sich ja auch mal jemand, der ein wenig in die selbe Richtung reist. Es geht ein wenig zu Lasten der Privatsphäre, in einem Dorm zu übernachten aber was solls. Hauptsache es gibt ein Schließfach für die Wertgegenstände!
Wir fahren mit dem Tuk Tuk zu unserem ersten Stop, Angkor Wat und buchen ein 3-Tage Ticket, das genauso teuer ist, als würde man 2 Tage einzeln die Tempel besuchen. Ich finde 40$ ziemlich viel und höre, dass das Geld nicht unbedingt in die Pflege der Tempel fliesst sondern an die private Firma SOKIMEK geht, die das komplette Areal seit 1990 gepachtet hat.
Bereits der erste Anblick des Tempels von Angkor Wat ist sehr beeindruckend und man kann sich nur schwer vorstellen, wie es möglich war, solch eine Konstruktion mit ihren vielen Details im 12. Jhd. zu bauen. Wie viele Leben hat es wohl gekostet und wie lange hat es wohl gedauert bis zur Fertigstellung? Leider gibt es vor Ort nur wenige Informationen, so dass man sich das Meiste mit Hilfe von Büchern oder aus dem Internet anlesen muss um die Zusammenhänge zu erfassen. Details lasse ich an dieser Stelle aus, es gibt schließlich Wikipedia 😉
Da der frühe Flug doch ein wenig müde gemacht hat, brechen wir die Tour bereits auf halber Strecke ab, nachdem wir die Tempel Angkor Wat und Bayon gesehen haben. Der TukTuk-Fahrer freut sich, da wir wesentlich weniger von seiner Zeit in Anspruch nehmen als er dachte.
Abends erkunde ich noch ein wenig das Nachtleben in Seam Reap. Besuche den Night Market und die Pub Street. Charnel und ich verabreden uns für 5 Uhr morgends, um den Sonnenaufgang in Angkor Wat zu beobachten. Sie soll mich mit dem TukTuk vom ATM vor meinem Hotel abholen.
Am nächsten Morgen stehe ich wie geplant kurz vor 5 am ATM. Und stehe… Und stehe…. Und irgendwann ist es 5:30. Da hat wohl jemand verschlafen. Ich entscheide mich also die Gelegenheit zu nutzen, als ein Pärchen den ATM benutzt um zu fragen, ob ich mit ihnen nach Angkor fahren kann und wir uns das TukTuk teilen wollen. Die beiden stimmen zu und wir kommen schnell ins Gespräch. Sie sind ebenfalls aus Deutschland und wollen am Abend mit dem Nachtbus weiter nach Sihanoukville.
Wir fahren nach Angkor und können einen wundervollen Sonnenaufgang bestaunen. Da die Beiden mittags noch ein mal ins Hostel müssen, um ihre Sachen aus dem Zimmer zu holen, beschließen wir, die Tour rückwärts zu machen, so dass ich zuerst die Tempel sehen kann, die ich noch nicht gesehen habe. Es geht dieses mal nach Ta Prohm und Ta Keo, die etwas tiefer im Dschungel liegen und teilweise sehr beeindruckend von Bäumen überwachsen sind. Auch Bayon besuchen wir noch ein mal, so dass ich eigentlich die komplette Tour des “Small Cirquit” noch ein mal gemacht habe.
Da ich das Gefühl habe, dass es bis auf die Tempel von Angkor nicht viel anderes in Siem Reap zu sehen gibt, entschließe ich mich spontan, auch den Nachtbus weiter nach Sihanoukville zu nehmen. Ich mag es zwar, ein wenig Kultur zu sehen, am Ende genieße ich Natur und Aktivität aber doch mehr, weswegen der rein kulturelle Teil auf meiner Reise sicher etwas kürzer kommt als bei anderen.